Wenn das Trockenwerden länger dauert
Für viele Familien ist das Thema Einnässen bei Kindern eine tägliche Belastung. Ob tagsüber oder nachts – wenn Kinder jenseits des dritten oder vierten Lebensjahres noch regelmäßig einnässen, machen sich Eltern Sorgen. Doch die gute Nachricht ist: In vielen Fällen kann eine gezielte kinderphysiotherapeutische Beckenbodentherapie sanft und wirksam helfen. Einnässen bei Kindern: Hilfe durch Kinderphysiotherapie!
Was ist Einnässen überhaupt?
Medizinisch spricht man bei nächtlichem Einnässen von Enuresis nocturna, bei tagsüber auftretendem Einnässen von einer Harninkontinenz im Kindesalter. Rund 10 % der Kinder im Schulalter sind betroffen – Jungen etwas häufiger als Mädchen. Oft ist keine ernste körperliche Erkrankung die Ursache. Vielmehr spielen Entwicklungsverzögerungen, Muskelungleichgewichte oder psychische Belastungen eine Rolle.
Ursachen für kindliches Einnässen
Die Gründe für das Einnässen können vielfältig sein:
- Verzögerte Blasenkontrolle
- Unreife des Nervensystems
- Veränderte Blasenwahrnehmung
- Verspannte oder schwache Beckenbodenmuskulatur
- Falsche Haltung beim Toilettengang
- Stress oder familiäre Veränderungen (z. B. Einschulung, Geburt eines Geschwisterkindes)
Einnässen bei Kindern: Hilfe durch Kinderphysiotherapie?
In der spezialisierten Kinderphysiotherapie mit Fokus auf Beckenbodentraining werden spielerische, kindgerechte Methoden genutzt, um:
- die Körperwahrnehmung zu verbessern
- den Beckenboden bewusst zu spüren und gezielt zu aktivieren
- eine physiologische Toilettenhaltung einzunehmen
- den Zusammenhang von Atmung, Haltung und Blasenkontrolle zu erkennen
Die Therapie erfolgt individuell und altersgerecht – häufig in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und ggf. dem Kinderarzt oder Urologen.

Was macht die Beckenbodentherapie bei Kindern so besonders?
Die Beckenbodenmuskulatur ist bei Kindern – anders als bei Erwachsenen – noch nicht vollständig willkürlich ansteuerbar. Deshalb werden in der Therapie gezielt Übungen eingebaut, die dem Kind helfen, spielerisch Kontrolle zu entwickeln, z. B. durch:
- Bewegungsspiele zur Aktivierung des Beckenbodens
- Übungen mit Bildern, Geschichten oder Stofftieren
- Visualisierungstechniken (z. B. „der Fahrstuhl im Bauch“)
- Atem- und Entspannungsübungen
Gerade Therapeutinnen betonen die Wichtigkeit von kindlicher Motivation, Freude an Bewegung und der Vermeidung von Scham oder Druck in der Therapie. Auch bei uns im PhysioTeam Witten legen wir darauf großen Wert.
Was können Eltern zusätzlich tun?
Neben der Therapie können auch kleine Veränderungen im Alltag viel bewirken:
- Regelmäßige Toilettenzeiten (z. B. alle 2–3 Stunden)
- Ruhige, ungestörte Toilettenumgebung
- Genügend Flüssigkeitszufuhr tagsüber
- Kein Trinken kurz vor dem Schlafengehen
- Geduld und Ermutigung, kein Schimpfen!
Wichtig: Einnässen ist keine Absicht des Kindes – sondern ein Zeichen, dass sein Körper noch Unterstützung braucht.
Wann lohnt sich ein Termin bei uns?
Wenn Ihr Kind nach dem 5. Lebensjahr regelmäßig einnässt – egal ob tags oder nachts – oder wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Kind „normal“ trocken wird, können wir Sie gerne beraten. Mit unserer Erfahrung in der Kinderphysiotherapie und Beckenbodentherapie unterstützen wir Ihr Kind dabei, den eigenen Körper besser kennenzulernen und sicher trocken zu werden – einfühlsam, spielerisch und ohne Druck.
Kontaktieren Sie uns gerne hier!
Wenn Sie nicht aus der Region sind, gibt es weitere Therapeuten hier!
